Palliativ Hund
Sterbebegleitung auf 4 Pfoten

In Zusammenarbeit mit Frau Dr.Dr. Med. Carola Carstensen
Hospital zum heiligen Geist Konzeption / Art Direction / Photography / Präsentation

Zusammen mit Frau Dr.Dr. Med. Carola Carstensen habe ich eine umfassende Präsentation und Photographien für das grossartige Palliativ Projekt „4 Pfoten to heaven“ erstellt.

Hunde als Sterbebegleitung – was für eine grossartige Idee. Ich hörte das erste Mal davon, in den USA gibt es derartige Projekte schon seit längerem. Sofort wollte ich mehr wissen und traf mich mit Frau Dr.Dr. Carola Carstensen und ihrem Hund Willi, ein 8 Jähriger Golden Retriever, mit einem absolut „menschlichen“ Charakter.

Nach einiger Vorarbeit stellten wir das Projekt dem Vorstand des Hamburger „Hospitals zum Heiligen Geist“ vor, die schon einige Male mit Carola und Willi gearbeitet hatten.

Mit unserer Präsentation wollten wir ein Zeichen setzen: Menschen aus ihrer Einsamkeit zu holen und zu einem friedlichen Tod zu verhelfen – in diesem Hospiz und in anderen.

Leider ist Willi 2020 verstorben und Frau Dr. Dr. C.Carstensen konnte das Projekt aus gesundheitlichen Gründen leider nicht weiterführen.

Bei vielen Menschen erzeugt das Wort „Hospiz“ ein ungutes, bedrückendes Gefühl. Vor allem steht der Tod im Fokus. Ein Hospiz dient dazu, dass Menschen auf ihrem letzten Weg unterstützt werden. Dementsprechend ist die Stimmung der Betroffenen oftmals angespannt, sowohl bei den Betroffenen als auch bei den Familienmitgliedern.

An Orten, an denen Menschen nicht mehr helfen können, wo das Reden und Bestärken von Gutem keine Rolle mehr spielt, ist ein ganz anderer Akteur im Spiel: der Golden Retriever Willi, der Therapiehund von Dr. Dr. med. Carola Carstensen.

Der Hund übernimmt die Rolle eines Begleiters, der Menschen im Hospiz auf ihrem letzten Weg begleitet – ein Szenario, das man sich kaum vorstellen kann.

Die Menschen kommen ins Hospiz und sind traurig. Die Stimmung der Menschen verändert sich plötzlich. Sie seien nicht mehr traurig, sondern dankbar für das Tier. Es ist nicht mehr nötig, sich um die Krankheit zu kümmern, sondern sie sprechen plötzlich ganz andere, normale Gespräche. Die Hunde könnten somit auch den Familienmitgliedern eine immense Unterstützung sein.

Es gibt verschiedene Stufen bei der Arbeit der Therapiehunde. Wie weit es geht, sei von den Wünschen des Gastes und dessen Angehörigen abhängig:
Der Hund hält sich einfach nur in dem Zimmer des Gastes auf.
Der Hund kommt ans Bett des Gastes und der kann ihn streicheln und füttern.
Der Hund liegt im Bett des Gastes.
Der Hund liegt im Bett des Gastes, während er stirbt.

In den letzten Lebensstunden oder -minuten werden Menschen oft sehr unruhig. Im Hospiz gibt es mehrere Möglichkeiten, die Sterbenden wieder zu beruhigen, zum Beispiel Aroma-, Klangschalen oder Wärmetherapie. Der Hund legt sich in das Bett des Sterbenden und die Palliativschwester legt dessen Hand auf das Fell des Hundes.

Was dann passiert, ist magisch, die Unruhe verschwindet.

3 Menschen sind mit Willi im Arm verstorben.
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